Großayatollah Marashi Najafi (1897 – 1990) hatte eine besondere Leidenschaft. Wissen!
Er suchte nach Wissen in den Schriften dieser Welt und legte den Grundstein für eine Bibliothek, die wahrscheinlich eine der größten Sammlungen religiös – literarischer Werke darstellt, welche jemals geschaffen wurden. Und dies nicht nur auf das Schiitentum bezogen. Auf sieben Stockwerken und 21.000 m² verteilt sind hier 35.000 Manuskripte und über 800.000 Bücher, teilweise mehrere 100 Jahre alt, zu finden. Für Archäologen und Hobby – Historiker ein Paradies, bietet diese öffentliche Bibliothek Einblick in eine Welt, die von unzähligen Schriften geprägt ist. Islamisch – theologische Werke in den verschiedensten Formen sind zu finden. Alte literarische Werke in Ost – und Westaramäisch. Lateinische Übersetzungen aus vorchristlicher Zeit sind ebenfalls vorhanden. Ebenso Beschreibungen religiösen Lebens, als die Völker auf dem heute iranischen Staatsgebiet anderen Göttern huldigten. 65 % der Schriften sind religiösen Themen gewidmet. 35 % sind den Naturwissenschaften wie Astronomie, Mathematik, Medizin und den Ingenieurswissenschaften zuzuordnen. Überhaupt wurde der technologischen Entwicklung viel Wert beigemessen. So befindet sich eine Art hochmoderne Bücherkrankenstation im Gebäude, welche Bücher in einer eigens entwickelten Methode vor dem Zerfall rettet. Außerdem hat man damit begonnen, und dies auf einem hochtechnisierten Standard, alle Werke zu digitalisieren, um sie für die Nachwelt erhalten zu können.
Das gesamte Peacemaker – Team war vor so viel Wertschätzung und Respekt Büchern und deren Wissen gegenüber tief beeindruckt.
Unser Dank gilt der Leitung der „Bücherklinik“, welche extra für das Team eine Sonderführung organisierte.
Ich kann jedem nur empfehlen diese grandiose Sammlung aufzusuchen, sollte es ihn nach Ghom verschlagen.