Die Feder ist stärker als das Schwert

Der Blick geht unwillkürlich nach oben. Betritt man die Räume der Landesbibliothek Vorarlberg in Bregenz weitet sich der Horizont in mehr als einer Hinsicht. Der ganze Gebäudekomplex zwischen Bodensee und Gebhardsberg wirkt wie ein Tempel des Wissens.  Nicht umsonst wurde dieser Ort vor über tausend Jahren von Benediktinermönchen gegründet und in seiner wechselvollen Geschichte auch immer wieder geistlich genutzt. Als das Kirchengebäude schließlich in den 1980er Jahren an das österreichische Bundesland Vorarlberg ging und in eine weltliche Bibliothek umgewandelt werden sollte, wurde diese Nutzung durchaus kritisch diskutiert, wie Mag. Thomas Feurstein im Gespräch mit Simon Jacob zu berichten wusste. In Anlehnung an eine Predigt des Stiftsbibliothekars aus St. Gallen, der sagte, dass der liebende und allmächtige Gott keinen definierten Ort braucht und an die Worte „der Geist weht, wo er will“ aus dem Johannesevangelium wurde die Umwidmung als berechtigt durchgeführt.

Nicht nur optisch gesehen wird das geistliche Erbe am Bregenzer Gebhardsberg also hochgehalten. Dennoch ist es bewusst keine Tendenzbibliothek. „Hier stehen aufklärerische und vor- bzw. antiaufklärerische Schriften gleichberechtigt nebeneinander“, sagt Thomas Feurstein. „Wir haben hier Diderot, d’Alembert, die Vorläufer der…

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Simon Jacob

Simon Jacob (1978 in Tur Abdin, Türkei) kam als Kind nach Deutschland, wo er eine kaufmännische Ausbildung absolvierte und später in verschiedenen Führungspositionen der IT- und Technologiebranche arbeitete. Seine berufliche Laufbahn umfasste u.a. Positionen im Projektmanagement und der Marktforschung mit Schwerpunkten in Automotive, Sensorik und Digitalisierung. Neben seiner Karriere engagierte sich Jacob ehrenamtlich als Integrationsbeauftragter der Syrisch-Orthodoxen Kirche und war Vorsitzender des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland. 2015 initiierte er die „Peacemaker-Tour“, ein journalistisches Projekt, bei dem er Krisenregionen im Nahen Osten bereiste, um den interkulturellen Dialog zu fördern und auf die Lage religiöser Minderheiten aufmerksam zu machen. Seine Erfahrungen und Einsichten, vor allem zu Demokratie und Menschenrechten, teilt er in Artikeln, Vorträgen und seinem bald erscheinenden Buch.
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