Globalisierung und Digitalisierung als Chance zur Versöhnung begreifen

11. Hafis-Menschenrechtsdialog in Weimar

Globalisierung und Digitalisierung als Chance zur Versöhnung begreifen.

Im Rahmen des von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierten Hafis-Menschenrechtsdialoges in Weimar hielt Simon Jacob, Nahostjournalist und Buchautor, einen Workshop über die Bedeutung der Religionsgemeinschaften für die Aufarbeitung und Versöhnung in Post-Konflikt-Prozessen im Nahen Osten.

Der Arabische Frühling, gefolgt von einem Mehrfrontenkonflikt und gezielt konfessionalisiert, wäre ohne Globalisierung und Digitalisierung so nicht möglich gewesen. Neue Handelsplattformen erleichterten den Zugang zu  neuen Technologien. Die Datennetze bilden die weltweiten Daten – Highways, um den Informationshunger und Informationsfluss einer jungen Generation im Nahen Osten zu stillen und zu steuern. Die Auswirkungen spürt auch der Rest der Welt, da Ereignisse ungefiltert und teils verzerrt, überspitzt und polarisierend Zugang in die heimischen Wohn- und Kinderzimmer der Generation „Social Media“ finden. Die Folgen sind dramatisch und haben Einfluss auf die gestalterische Politik einer Gesellschaft. In manchen Teilen bilden sie eine Gefahr für die real gelebte Demokratie. Getrieben durch historische Ängste, die in nahöstlichen Regionen nicht aufgearbeitet wurden, so wie es nach dem Zweiten Weltkrieg in Zentraleuropa der Fall war, finden allerlei Verschwörungstheorien Zugang zu den Gedanken von Abermillionen Usern. Das ist ein Aspekt, welcher das Pendel in eine negative Richtung ausschlagen lässt. Getragen durch technologische Entwicklungen bietet sich jedoch der Menschheit auch die einmalige Chance, sich besser in die Lage der Anderen versetzen zu können. Gefolgt von einem Dialog, welcher in der analogen Welt, aufgrund verschiedenster Barrieren, in der Form nicht möglich gewesen wäre. Im Zusammenhang zwischen Orient und Okzident, getragen durch eine „New Generation“ Bewegung, formiert sich eine junge Gesellschaft, die genug von konfessionellen, ethnischen wie auch territorialen Konflikten hat und den Konsens sucht. Mit eben jenen Hilfsmitteln, die auch Populisten und Autokraten nutzen, um die Gesellschaft zu spalten und in der Mitte ihres Herzens zu treffen. Diese Bewegung macht Hoffnung und nimmt, im Verhältnis zur technologischen Entwicklung, im positiven Sinne zu.

Bild von Simon Jacob

Simon Jacob

Simon Jacob ist Autor des Buches Peacemaker: Mein Krieg. Mein Friede. Unsere Zukunft und engagiert sich intensiv für Friedensprozesse, interkulturellen Dialog und die Förderung von Menschenrechten.

Als Gründer und aktives Mitglied der Vereine ZOCD e.V. und Peacemaker e.V. unterstützt er gesellschaftliche Verständigung auf lokaler und internationaler Ebene. Neben seiner journalistischen Arbeit für unter anderem ZDF, ARD und ntv u.v.m. bringt er fundierte Kenntnisse und persönliche Erfahrungen aus seinen Aufenthalten im Nahen Osten, den USA und Europa ein. Seine beruflichen Wurzeln liegen im Vertrieb, der Entwicklung und der Projektkoordination im Bereich der Hochtechnologie. Diese Herkunft prägt sein Denken ebenso wie seine tiefe technische Expertise, die von digitalen Transformationsprozessen bis hin zu sicherheitsrelevanten Technologiefeldern reicht.

Bereits seit vielen Jahren ist Simon Jacob politisch beratend tätig – sowohl im formellen als auch im informellen Rahmen. Sein analytischer Ansatz, verbunden mit praktischer Erfahrung und interkultureller Kompetenz, macht ihn zu einem gefragten Gesprächspartner für politische Entscheidungsträger und Institutionen im In- und Ausland.

Als gefragter Redner und Referent spricht er regelmäßig auf Veranstaltungen und politischen Foren über Themen wie Nahostpolitik, Friedensförderung, gesellschaftlicher Wandel und technologische Zukunftsentwicklungen. Im Jahr 2020 war Simon Jacob Teilnehmer des renommierten International Visitor Leadership Program (IVLP) des US-Außenministeriums.

Dieses Programm bringt weltweit engagierte Führungspersönlichkeiten aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammen, um internationalen Dialog und gegenseitiges Verständnis zu fördern.

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