Nihat Demir – Friedensstifter in Starnberg, Peacemaker-Vortragsreihe

Autor: Simon Jacob
Ort: Deutschland
Format: Text
Thema: Gesellschaft & Politik
Datum: 27.07.2025
Portal: Peacemaker
Textdauer: 10 Minuten
Sprache: Deutsch

Interview mit Nihat Demir


Profilbeschreibung:


Nihat Demir ist Polizeibeamter in München und zugleich politisch wie auch gesellschaftlich engagiert. Geboren und aufgewachsen in Berlin, wo er rund 25 Jahre lebte, zog er später
nach Bayern, um seine Karriere als Polizist im schönen Bayern zu beginnen. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Seine Eltern stammen aus der Türkei, weshalb er neben Deutsch auch Türkisch, Kurdisch sowie weitere Sprachen spricht – eine Fähigkeit, die ihm im interkulturellen Alltag als Polizist und Muslim in München häufig zugutekommt.


Neben seiner Arbeit im Polizeidienst engagierte sich Demir politisch und kandidierte für den Münchner Stadtrat auf der Liste der CSU, wobei er das Thema Sicherheit besonders in
den Vordergrund stellte. Darüber hinaus setzt er sich für den interreligiösen Dialog und den kulturellen Austausch ein und beteiligt sich an Projekten, die Brücken zwischen
verschiedenen Gemeinschaften bauen.


Öffentlich bekannt wurde er zudem durch eine mutige Rettungsaktion: Am Odeonsplatz in München sprang er auf die Gleise einer U-Bahn und rettete einem 70-jährigen Mann das
Leben. Dieses Handeln verdeutlicht sein Selbstverständnis als Polizist, das von Werten wie Gerechtigkeit, Unparteilichkeit und dem Dienst an der Gemeinschaft geprägt ist.


Seit dem 1. September 2025 ist Nihat Demir 1. Vorsitzender des Vereins „Project Peacemaker e.V.“


Eventbeschreibung:


Am 4. Juni stellte der neu gewählte Vorsitzende des Vereins „Project Peacemaker“ sich und den Verein, den er vertritt, auf Einladung des Rotary Clubs in Starnberg vor. Im Anschluss hielt er einen Vortrag mit dem Titel: „Peacemaker: Friedensstifter stellen sich vor“. In diesem Zusammenhang erläuterte der Familienvater, Polizist, Muslim und „Friedensaktivist“, weshalb er sich im Verein engagiert und warum es ihm ein Anliegen ist, die Gesellschaft zusammenzubringen und zwischen den unterschiedlichen Schichten zu vermitteln – anstatt das Feld jenen zu überlassen, die spalten und Bürgerinnen und Bürger gegeneinander aufwiegeln. Im Interview mit ihm gehen wir auf seine Gründe und Erfahrungen zu diesem Vortrag ein.


Der Vortrag „Peacemaker: Friedensstifter stellen sich vor“ kann von Interessierten über unsere Kontaktdaten gebucht werden. Die Beschreibung des Vortrages ist auch in unserem
Vortragsportal – neben anderen Vorträgen – zu finden.


Interview


Redaktion: Lieber Nihat, das war Dein erster Vortrag als Mitglied des Vereins „Project Peacemaker e.V.“. Was hast Du dabei empfunden?
Nihat Demir: Da es mein erster Vortrag war, war ich etwas aufgeregt und angespannt –
allerdings im positiven Sinne.

Redaktion: Welche Botschaft wolltest Du mit Deinem Vortrag vermitteln?
Nihat Demir: Dieselbe Botschaft, die ich auch mit dem interreligiösen und interkulturellen Iftar vermitteln möchte: Ich möchte hervorheben, dass alle Menschen – ungeachtet ihrer
ethnischen Herkunft, Hautfarbe, religiösen oder politischen Überzeugungen, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung – die gleiche Würde und den gleichen Wert
besitzen.

Redaktion: Was war Deine Motivation, dem Verein beizutreten?
Nihat Demir: Das Massaker der Hamas vom 07.10.2023 war ein Auslöser für mich, mich
dem PPM anzuschließen. Dies war einer jener Momente, in denen ich erkannt habe, dass es
meine Aufgabe ist, mich mit meinen Mitbürgern – unabhängig von ihrer religiösen
Orientierung – zu verbinden, um unsere pluralistische Gesellschaft und unsere Demokratie
nicht nur zu bewahren, sondern auch aktiv zu stärken und zu fördern.

Redaktion: Lässt sich diese Motivation in Vorträgen dieser Art transportieren?
Nihat Demir: Ich denke schon, dass ich diese Motivation vermitteln kann, da ich mich dabei
von meinen Emotionen leiten lasse und diese authentisch zum Ausdruck bringe.

Redaktion: Welche Rolle spielt Authentizität – sowohl bei Dir als auch bei anderen
Friedensstiftern – im Rahmen der Vortragsreihe und des gesamten Projekts?
Nihat Demir: Authentizität ist von entscheidender Bedeutung. Nur wenn man selbst fest an
das glaubt, was man vermitteln möchte, wirkt man glaubwürdig. Die Menschen spüren
sofort, wenn diese Echtheit fehlt. Sie merken ebenso, wenn das innere Feuer, das man
entfachen möchte, in einem selbst nicht brennt.

Redaktion: Denkst Du, dass solche Vorträge einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten?
Nihat Demir: Je mehr Menschen wir mit diesem Projekt erreichen und von unserer Mission
überzeugen können, desto mehr Friedensmultiplikatoren entstehen. Und wenn das keinen
bedeutenden Mehrwert darstellt, dann wüsste ich nicht, was sonst.

Redaktion: Wie finanziert sich der Verein, und wie kann man ihn unterstützen?
Nihat Demir: Bislang finanzieren wir uns überwiegend selbst. Das heißt, wir tragen die
Kosten des Vereins größtenteils aus eigener Tasche. Zwar verzeichnen wir auch kleinere
Spendeneinnahmen, doch würden wir uns sehr freuen, wenn uns unsere Mitbürger durch
ihre Spenden unterstützen und so aktiv ihren Beitrag als Friedensstifter leisten.

Redaktion: Vielen Dank für das Gespräch.

Hinweis zur Vortragsreihe:
Die Vorträge können von verschiedenen Mitgliedern des Vereins gehalten und über die
offizielle Kontaktadresse gebucht werden. Alle Anfragen werden zeitnah beantwortet. Einen
Überblick über unsere Vortragsreihen finden Sie über den entsprechenden Link auf
unserem Portal.

 

Bild von Simon Jacob

Simon Jacob

Simon Jacob ist Autor des Buches Peacemaker: Mein Krieg. Mein Friede. Unsere Zukunft und engagiert sich intensiv für Friedensprozesse, interkulturellen Dialog und die Förderung von Menschenrechten.

Als Gründer und aktives Mitglied der Vereine ZOCD e.V. und Peacemaker e.V. unterstützt er gesellschaftliche Verständigung auf lokaler und internationaler Ebene. Neben seiner journalistischen Arbeit für unter anderem ZDF, ARD und ntv u.v.m. bringt er fundierte Kenntnisse und persönliche Erfahrungen aus seinen Aufenthalten im Nahen Osten, den USA und Europa ein. Seine beruflichen Wurzeln liegen im Vertrieb, der Entwicklung und der Projektkoordination im Bereich der Hochtechnologie. Diese Herkunft prägt sein Denken ebenso wie seine tiefe technische Expertise, die von digitalen Transformationsprozessen bis hin zu sicherheitsrelevanten Technologiefeldern reicht.

Bereits seit vielen Jahren ist Simon Jacob politisch beratend tätig – sowohl im formellen als auch im informellen Rahmen. Sein analytischer Ansatz, verbunden mit praktischer Erfahrung und interkultureller Kompetenz, macht ihn zu einem gefragten Gesprächspartner für politische Entscheidungsträger und Institutionen im In- und Ausland.

Als gefragter Redner und Referent spricht er regelmäßig auf Veranstaltungen und politischen Foren über Themen wie Nahostpolitik, Friedensförderung, gesellschaftlicher Wandel und technologische Zukunftsentwicklungen. Im Jahr 2020 war Simon Jacob Teilnehmer des renommierten International Visitor Leadership Program (IVLP) des US-Außenministeriums.

Dieses Programm bringt weltweit engagierte Führungspersönlichkeiten aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammen, um internationalen Dialog und gegenseitiges Verständnis zu fördern.

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