2018_05_14_Vita_lang

Im Rahmen des von ihm initiierten Projektes "Peacemaker-Tour", welches mit Vorbereitung rund zehn Monate vereinnahmte, war er 2015/2016 als Friedensbotschafter des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland e. V. und freier Journalist im Nahen Osten unterwegs. In gut sechs Monaten legte Simon Jacob rund 40.000 km zurück und besuchte neben der Türkei, Georgien, Armenien und dem Iran auch die Krisengebiete in Nordsyrien und Nordirak.

Durch die gezielte Interaktion mit religiösen Gemeinschaften wie z.B. Christen, Jeziden, Sunniten, Schiiten, Juden und deren Vertreter, Geistliche, Politiker, und im Speziellen mit den einfachen Menschen aus der Gesellschaft, sollte in Erfahrung gebracht werden, was eine friedliches Zusammenleben ausmacht. Ein wichtiger Fokus richtete sich auf die Stimme der Jugend und die Ergründung, inwieweit demokratisches Gedankengut und das Verständnis für die allgemein gültigen Menschenrechte Einzug gehalten haben.

Denn Frieden fängt zunächst mit dem ehrlichen und respektvollen Dialog untereinander an. Als Gesellschaft, so der Initiator des Projektes, können wir es uns nicht leisten, die mediale Hoheit über das Internet denen zu überlassen, die dieses nutzen, um den Eindruck zu vermitteln, die halbe Welt bestehe nur aus Gewalt und Terror.

Der Dialog mit Geistlichen verschiedener Glaubensrichtungen und Politikern unterschiedlicher Parteien, aber auch der einfache Bürger standen bei Project Peacemaker im Mittelpunkt; gleichgültig, woran sie nun glaubten oder nicht glaubten. So wurden beispielsweise im Iran Universitäten sowie Philosophiestudenten, Religionsführer und Parlamentarier besucht und darüber berichtet. Der assyrisch-christliche Abgeordnete Jonathan Betkolia und Simon Jacob, haben dieses Jahr jeweils Vorträge im Land des anderen gehalten. Der iranischen Studentin Fatemeh Taheri konnte ein Stipendium bei der Konrad-Adenauer-Stiftung vermittelt werden, ebenfalls Studentinnen aus dem Irak und Armenien. Ein Treffen der Unterstützer des Projektes aus verschiedenen Ländern, die sich unabhängig von ihrer Religion und Ethnie gemeinsam für Frieden und Menschenrechte einsetzen, befindet sich in Planung.

Aber auch weniger erfreuliche Tatsachen wie die Gräueltaten des IS an den Jesiden, dokumentiert durch Berichte über die Massengräber in Shingal oder gemeinsame Gespräche mit den Soldaten und Soldatinnen des SDF (Syriac Democratic Forces) in Syrien fanden Einzug in die zahlreichen Artikel. Begegnungen mit kurdischen Parlamentariern und Befehlshabern, so z.B. direkt an der Frontlinie in Kirkuk oder die Beobachtung der Wahlen in der Türkei 2015 vor Ort, bildeten weitere Kapitel der umfangreichen Reise. Ebenso wurden Interviews mit Lehrern, Landwirten, Flüchtlingen hier und in Deutschland, Studenten … geführt. Insgesamt konnten in den knapp sechs Monaten Reisezeit rund 40.000 Kilometer zurückgelegt, gut 200 Artikel und mehrere Gigabyte an  Video- und Fotomaterial auf Facebook, Blogseiten und YouTube veröffentlicht werden. Einige Berichte wurden im Iran auf Farsi übersetzt und in Magazinen veröffentlicht, ebenso berichteten verschiedene nationale und internationale Medien über das Projekt.

 

 

 

 

 

 

 

Die Länder Libanon, Jordanien, Ägypten und Israel konnten aufgrund des Zeitmangels nicht mehr bereist werden. Da jedoch der Zuspruch zu diesem Projekt national und international sehr groß war, wurde das ursprünglich zeitlich befristete Projekt im Juli 2016 in einen Verein überführt, der die journalistischen Aktivitäten fortsetzt und dessen stellvertretender Vorsitzender Simon Jacob ist. Administrative Aufgaben, Homepage … sowie die Kosten für die Tour an sich in Höhe von ca. 14.000 Euro wurden rein aus Spenden, Eigenmitteln, Herzblut und Gastfreundschaft finanziert.

 

 

Ein Teil der Tour sowie Berichte über frühere Reisen finden sich im neuen Buch von Simon Jacob wieder. Sie beschreiben die Schwierigkeiten, Ängste, aber auch Hoffnungen der Menschen im Nahen Osten auf ein friedliches Leben miteinander.