Freiheit im Glauben – Ein langer und beschwerlicher Weg

Im Hinblick auf die Entwicklung dessen, was die westlich orientierte Welt, verankert in der UN Charta, als Religionsfreiheit bezeichnet, bat man mich, einen Artikel über die Waldenser, eine verfolgte reformorientierte Minderheit in Europa, zu verfassen, in dem es um den „Kampf“ um die Freiheit im Glauben, die Freiheit seinen Glauben zu wechseln oder auch die Freiheit an nichts glauben zu dürfen, geht.

Die Geschichte der „Waldenser“ und ihrer brutalen und gewaltvollen Verfolgung begann vor 800 Jahren in Europa. Im 12. Jahrhundert lebte ein Mann namens „Waldes“ in der Stadt Lyon, im heutigen Frankreich gelegen. Er entstammte der bürgerlichen Schicht, war ein gut betuchter Kaufmann und fragte sich, ob er als reicher Mann jemals sein Seelenheil finden könne. Die Antworten der damaligen Priester stellten ihn nicht zufrieden und da damals religiöse Schriften ausschließlich in Latein verfasst wurden, konnte Waldes die sakralen Inhalte nicht eigenständig interpretieren. Er entschloss sich, zwei Geistliche damit zu beauftragen, die Heilige Schrift in seine Landessprache zu übersetzen. Diese erschien 1173 und veränderte das Lebens des Kaufmanns fundamental. Von da an, nachdem er die Inhalte eigenständig erfasst hatte, beschloss er sein Hab und Gut den Armen zu geben, um fortan wie Jesus zu leben. Männer und Frauen fühlten sich durch ihn inspiriert und taten es ihm gleich. So viel zu einem Menschen, der durch das, was er mit eigenen Augen im Glauben erblickte, etwas veränderte. Eine Veränderung, die einem Vorbild folgte, welches menschlicher, empathischer, rücksichtsvoller und dem Grundsatz der „Nächstenliebe“ nicht näher sein könnte. Doch, und das ist das Tragische daran, …
 
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Simon Jacob

Simon Jacob (1978 in Tur Abdin, Türkei) kam als Kind nach Deutschland, wo er eine kaufmännische Ausbildung absolvierte und später in verschiedenen Führungspositionen der IT- und Technologiebranche arbeitete. Seine berufliche Laufbahn umfasste u.a. Positionen im Projektmanagement und der Marktforschung mit Schwerpunkten in Automotive, Sensorik und Digitalisierung. Neben seiner Karriere engagierte sich Jacob ehrenamtlich als Integrationsbeauftragter der Syrisch-Orthodoxen Kirche und war Vorsitzender des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland. 2015 initiierte er die „Peacemaker-Tour“, ein journalistisches Projekt, bei dem er Krisenregionen im Nahen Osten bereiste, um den interkulturellen Dialog zu fördern und auf die Lage religiöser Minderheiten aufmerksam zu machen. Seine Erfahrungen und Einsichten, vor allem zu Demokratie und Menschenrechten, teilt er in Artikeln, Vorträgen und seinem bald erscheinenden Buch.
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